Fleischbestellung:
Gestern haben wir Angelika geschlachtet. Sie war für mich eine besondere Kuh, da sie gemeinsam mit Pauline (Kuh) und mein Sohn Paul in der Nacht vom 30.November auf den 1. Dezember (alle am Hof) geboren ist. Ich hatte einiges, Schönes in dieser Nacht zu tun! Zuletzt durfte sie Amme sein für zwei Kälber.
Bitte bestellt das Fleisch bis Dienstagmorgen, damit der Metzger beim Ausbeinen eine Orientierung hat. Bei der letzten Schlachtung ist mir ein Fehler in der Kommunikation passiert, und deshalb soll es diesmal wieder besonders viel Grillierst Merguez geben.
Aktuelles:
Es gab diese Woche nicht mehr genug Sprossenbrokkoli und Knoblauch für alle und weniger Radieschen. Ich hoffe die Verteilung mit den Textilien hat gut funktioniert. Kommende Woche beginnt die arbeitsintensive Phase, wir hoffen auf viel Kraft und angemessenes Wetter.
Aktueller Stand Bahnausbau:
Gestern war ein guter Tag!
Ich habe Mittags einen Anruf bekommen. Das Grundstück, auf dem Plan mit Prio 1 (dunkelrot) bezeichnet, ist Eigentum einer Erbengemeinschaft aus Seefelden mit zwei Geschwistern. Der Sohn einer der Geschwister hat mir mitgeteilt, dass sie bereit sind an die Bahn zu verkaufen. Wie und wann ist noch nicht geklärt. Auch der Preis ist noch nicht verhandelt. Er wollte von mir lediglich wissen, ob wir das Grundstück tatsächlich von der Bahn übernehmen und landwirtschaftlich bewirtschaften, oder ob die Bahn darauf vielleicht eine der absurden Ausgleichsflächen plant. Der jetzige Pächter will uns nicht im Weg stehen ist wohl bereit das Feld nach der Ernte 2024 oder 2025 dann an uns zu übergeben. Anschließend braucht es 3 Jahre bis es den Biostatus erhält und wir darauf BioGemüse ernten und verkaufen dürfen.
Für uns ist diese Fläche besonders wichtig, da sie bereits im Eigentum befindende Flächen miteinander verbindet. Konkret haben wir damit in Letten jetzt knappe 10ha (hellgrün, grün, dunkelrot, braun Flurstücke 4518,4517) auf die wir mit all unserer Wirtschaft von dem vom Bau betroffenen Flächen umsiedeln können, unter der Voraussetzung, das die Bahn uns den Brunnen bezahlt.
Dazu haben wir etwas konkretere Zahlen und die haben der Bahn nicht geschmeckt. Der Hydrologe will 10.000€ für die Planung und die Genehmigungsverfahren, der Brunnenbauer 60.000€, die Brunnentechnik nochmal 50.000€ oder mehr. Mühsame Verhandlungen! Pokern!
Es bleibt noch viel Arbeit.
Bei den Grundstücken 4515 und 4516 verhandelt ich mit zwei Brüdern aus dem Dorf. Diese wollten vor einigen Jahren ein kleines Grundstück mit alten Kirschbäumen darauf von uns kaufen. Sie hätten Reben angepflanzt. Das Grundstück ist ökologisch wertvoll, allerdings zum bewirtschaften völlig uninteressant. Damals hatten wir einen Tausch angeboten. Dieser wäre den Brüdern sehr teuer gekommen, deshalb haben sie abgelehnt. Heute wollen wir ein Grundstück von ihnen und sie wollen es nur für die doppelte Fläche (1,64ha gegen 3,28ha) tauschen. Allerdings ging es damals um ca. +10.000€ und heute für uns um +65.000€. Das steht in keinem Verhältnis und ich hoffe wir werden dazu eine Lösung finden.
Für die Flächen 4512 und 4513 werden wir vermutlich eine Lösung mit dem Bauern aus Grißheim finden.
4495 und ggf. 4494 können wir auch Tauschen, insofern wir unser Forderung an die Bahn bzgl. den Ausgleichsflächen durchsetzten können. D.h. es müssen nicht nur unsere Flächen im Eigentum der Luzernenhof Boden KG ausgeglichen werden, sondern auch die unserer betroffenen Verpächter (insofern ein langfristiger Pachtvertrag abgeschlossen ist).
Wir hoffen, das wir bald eine verlässliche Zusage von der Bahn bzgl. dem Brunnen und den anderen Aufwendungen bekommen, so dass wir Ende 2023 alles in einem Vertrag besiegeln können. Damit werden wir unser Einwendungen beim Regierungspräsidium zurückziehen und hätten keinen Anspruch mehr auf Schadensersatz, der hoffentlich nicht entsteht.
Wir fordern von der Bahn:
– Ausgleichsflächen die dazu führen, dass wir genug Fläche rund um Letten erhalten.
– Eine Wasserversorgung für eine gleichzeitige Bewässerung von 2ha
– Die Umpflanzung aller Bäume (Obst und Schwarznuss)
– Der Oberboden der betroffenen Fläche soll in Letten ausgebreitet werden. (Damit können wir einzelne Stücke direkt Bio zertifizieren) abgesehen davon, das er sehr viel wertvolles Leben enthält.
– Die Kosten für den Umzug aller Gebäude (Tunnel, Hallen, etc.)
– Einen gut befahrbaren Feldweg zwischen Letten und Wiedenknopf
– Einen zusätzlichen Weg zwischen Flurstück 4499 und 4498
In den kommenden Wochen sollten wir einen Schritt weiter sein. Wenn sich die Bahn weigert auf unsere Forderungen ein zu gehen, dann bitte ich Euch ALLE auf eine gemeinsame Demonstration, wie auch immer die dann aussehen mag.
Aber grundsätzlich bin ich zuversichtlich und freu mich auf die neuen Stücke.
Wir werden unendlich viele Bäume und Sträucher pflanzen, darauf könnt ihr Euch gefasst machen, finanziell und praktisch.

